21.09.2023
PersönlichesBiografie

Erzählen, was bleibt.
Warum ich mich zur Biografin ausbilden lasse. 

Diese Themen findest Du in diesem Blogartikel

Immer wieder KLICK.

Milchkannen, Eierkisten, Koffer vom letzten Ausweg Haff und Frische Nehrung … Alles, was mich bewegt, fotografiere ich ab. 

Milch holen in den 70er Jahren: Einmal durch die Weide und wieder zurück.
Wortlose Erzählung.

Anfangs habe ich nicht gewusst, warum ich alles fotografieren wollte. Ich musste (!) es einfach tun. Das war sogar am Tag der Beisetzung unserer Mutter so. Der Friedhof zog mich plötzlich magisch an, nachdem alle gegangen waren. Ich habe mir meine Kamera geschnappt, bin alleine noch einmal hin und habe Bilder gemacht: Die Blumen in all IHREN Farben. IHREN Platz zwischen ihrem Vater und meinem. Die Stille und die lieben Wünschen, die uns Trost spendeten. Die Kirchtürme, Wolken … KLICK. KLICK. KLICK.

IHRE Lieblingsfarben. R.I.P. 1942 - 2020

Ich weiß nicht, wie oft ich mir die Fotos vor allem in den ersten Monaten angeschaut habe. Immer wieder, bis ich endlich begriff, dass die letzte Reise unserer Mutter nicht in den Urlaub gegangen war.  Seitdem weiß ich, dass Bilder uns helfen können, Tod und Verlust besser zu erfassen und zu verarbeiten. „Abschlussbilder“ bringen schneller wieder Farbe in unsere Welt und helfen uns, Lebenskreise zu schließen. 

Der Ort meiner Kindheit und Jugend ist für mich so ein Lebenskreis. Ich schließe ihn und verabschiede mich langsam von Haus und Hof. Stück für Stück. Bild für Bild. Und spüre, was bleibt.

Wenn Du mehr über meine Erfahrungen dazu lesen möchtest => Es ist, wie es ist. Über Abschied und Loslassen.

Kaffee, Kakao, Vanillezucker. Dieser alte Küchenschrank ist einfach dufte.

Nach dem Tod unserer Eltern sind meine Schwester und ich monatelang zwischen Dachboden und Keller durch die Zeit gereist - durch jedes einzelne Zimmer, Schränke, Kommoden, zwei Stallgebäude. Dabei haben wir Schachteln und Schuhkartons mit Briefen, Postkarten, Fotos, Zeitschriften, Dokumenten, Notizen und alles Mögliche sowie Unmögliche gefunden :-) Von drei Generationen. Aus drei Haushalten.

Fotos mit Zackenrand. Sie haben einen besonderen Zauber.

Der Stapel „kann weg“

Jede Reise zwischen Dachboden und Keller war anfangs so kompakt wie der Füllstand der Kommoden, Schränke und Co. In über 60 Jahren sammelt sich ordentlich und auch unordentlich was an. 

Oft kam ich mir dabei vor wie eine Detektivin. Kaum hatte ich etwas „entdeckt“, wollte ich mehr wissen. Manchmal sitze ich noch heute bis 3 Uhr nachts und suche nach Antworten auf Fragen, die ich vorher nicht einmal hatte.

Anfangs haben wir vor allem sortiert. Das Gute ins Töpfchen, das „Schlechte“ … auf den Stapel „kann weg“. Einiges, was aus Sicht meiner Schwester auf den Stapel „kann weg“ konnte, konnte aus meiner Sicht auf keinen Fall weg. Der „hellgraue Lappen“ war in „kann weg“ bereits fast verbuddelt. Ich habe ihn zwischen Entsetzen (knapp wäre er verloren gewesen) und Begeisterung (puh, gerettet!) wieder rausgezogen, mitgenommen und unserem Sohn - tadaaa - den Führerschein seines Urgroßvaters zeigen können. Ein historisches, aber vor allem ein Familien-Dokument, gültig gestempelt 70 Jahre vor seiner Geburt. Das war selbst für unseren damals 18-jährigen faszinierend, der gerade seinen Führerschein in Form einer bunten Plastikkarte machte. Für mich sowieso. 

Manchmal spulte mein Kopfkino in der Hochphase unserer vielen Touren eine Szene nach der anderen ab. Bis heute „kino“ ich mich durch die Drehbücher des Lebens unserer Großeltern, Eltern, des Onkels und der vielen Foto-Verwandten mit Gesicht, aber meistens ohne Namen. So viele Funde. Sie viele Fragen …

Der Stapel "kann weg".

Unser Dachboden kennt Antworten

Früher hatte vermutlich jeder Haushalt einen Zeitungsständer. Wir hatten zwei. Einer davon war ein alter Scheffel. Ein Scheffel war früher ein Maß für Schüttgüter, z.B. für Getreide. Bei unserem Scheffel sitzt diese Art Fass (rund) auf einem Unterbau (eckig) mit Rollen aus dem letzten Jahrhundert. Vermutlich ist er ein DIY, also selbst gebaut. Praktisch veranlagt sind wir ja alle. 

In diesem Scheffel steckten bis in die 90er Jahre die Tageszeitung sowie Zeitschriften zu Landwirtschaft, Jagd, Hund und „Heimat“. Er stand rechts von einem alten Eckschrank zwischen zwei Sesseln in dem kleinen Wohnzimmer unseres Großvaters und verströmte einen würzigen, holzigen Duft.

Wir wohnten alle unter einem Dach, einschließlich Katze, Hamstern, Wasserschildkröten, Fischen, Wellensittich. Nur unser Pony, die Wildschweine und unsere beiden Hunde hatten ihr eigenes.

Einige der Zeitschriften hatte unsere Mutter nach seinem Tod vor über 30 Jahren offensichtlich auf den Dachboden gebracht - und wir nun wieder runter. 

Ihr Geruch hat sich geändert. Die Papierfarbe auch. Ihr Inhalt ist geblieben. Trotz 50 Grad im Sommer und was-weiß-ich-wieviel-Grad-minus im Winter. Papier hält was aus. Zum Glück. 

Darunter fanden wir Zeitschriften mit Artikeln über ihn, oder von ihm geschrieben: Erinnerungen an Ostpreußen. Kein Fall für „kann weg“! 

In einer Ausgabe von 1977 beschreibt er die letzten entsetzlichen Stunden vor der Flucht von seinem Gutshof am 27. Januar 1945. Unser Opa hatte zuletzt noch sämtliche Stalltore geöffnet und alle Tiere rausgelassen. Er hoffte, ihre Chance auf Überleben zu vergrößern. Mehr konnte er für sie nicht mehr tun. Mit 5 Pferde-Wagen und vier Schlitten verließ er nachts um 2 Uhr in Eiseskälte seine geliebte Heimat Richtung Westen. Sie war für immer verloren. Unvergessen - und bei uns still präsent. Jeden Tag! 

Ich habe mich oft gefragt, wie es ihm in den letzten Stunden vor der Flucht ergangen sein musste. Der Dachboden wusste schon lange Bescheid. 

Gänsehaut beim großen Räumen

2021 haben meine Schwester und ich angefangen, Haus und Hof systematisch zu räumen. Niemand kann, will und sollte wirklich alles behalten. Das erdrückt räumlich. Und den Geist. 

Zeitreisen.

Ich war nicht nur an Halloween für Spinnweben und alles, was nicht auf den ersten Blick zu identifizieren war, zuständig. 

Webkunst ;-) im ehemaligen Schweinestall.

Irgendwann waren die Kisten, Truhen und Koffer des Dachbodens dran:

Geschichte(n) unter jedem Deckel.

Deckel, öffne Dich … und zeig Deine Schätze: Klaviernoten, Karnevalsrelikte, Kasperlepuppen - und etwas Undefinierbares. Ein Fall für „Mach Du das.“ Meine Schwester zog sich zurück und ich zwei Lammfelldecken aus einer mürben Holztruhe.

Sie waren nahezu pulverisiert. Kopfkino schnell auf OFF. Ich schleppte sie mit weit ausgestreckten Armen die Treppe runter. Bloß nicht atmen. Die Decken waren nicht mehr zu retten und ein klarer Fall für den Container. Trennung fällt leichter, wenn der Zustand eindeutig ist. 

Fluchtdecken (1945).

Bei zwei löcherigen Lammfellmänteln war das anders. Ihnen konnte ich mich nicht entziehen. Was für eine Dramatik, Trauer und Angst vor allem in dem langen, schweren Fluchtmantel unseres Großvaters saß... Ich hatte das Gefühl, alles strömte aus ihm heraus.

Behutsam, da auch marode, habe ich ihn auf einen Bügel gehängt, dann in einen Baum, ihn von allen Seiten betrachtet, „erlebt“. Seine offensichtliche Geschichte ging mir in jede Zelle. In meinem Kopfkino saß ich - zack - in der Loge, hatte 1.000 Fragen. Und musste wieder Abschlussbilder (für mich) machen. KLICK. KLICK. KLICK.

Fluchtmantel.
1945.

Das lange Schweigen

Gesprochen hat er in meiner Erinnerung über den 2. Weltkrieg, Flucht und Ankommen im Westen sehr selten. Und wenn, dann nur kurz. Thema beendet. Aber er hat nach und nach aufgeschrieben, was er erinnerte.

Dafür saß er oft an seinem Eckschrank mit Sekretärsklappe, die von den geöffneten unteren Türen des Schrankes gehalten wurde und ihm als Schreibtisch diente. Er schrieb dort Briefe, machte Notizen in seine Kassenbücher etc.

Kassenbuch aus den 70er Jahren.

Häufig hatte ich es mir in einem der beiden Sessel rechts von dem Schrank gemütlich gemacht, zwischen denen der Scheffel mit den Zeitschriften stand - und "studierte" die Anzeigenbilder der Pferde in den Landwirtschaftlichen Wochenblättern: Trakehner, Hannoveraner, Kaltblüter … Das eigene Pony war damals noch ein Traum.

Irgendwann ging ich zu ihm an den Schrank und fragte ihn, was der denn da alles schrieb. Mein Blick überflog kurz die offen daliegende Kladde. Sofort (!) klappt er sie zu.

„Das kannst du lesen, wenn ich mal nicht mehr bin“. 

Eine Verschluss-Sache.

Vor vielen Jahren haben ich von meiner Tante eine Abschrift dieser Kladde erhalten. Die Lesbarkeit des handschriftlich verfassten Originals hatte deutlich unter der Zeit gelitten. Eine Abschrift war rettend. Diese lag jedoch jahrelang ungelesen auf der Festplatte meines Rechners. Anderes Lebensalter. Andere Interessen. 

Erst kurz vor Weihnachten 2022 habe ich sie wiederentdeckt, sofort ausgedruckt und mich direkt wieder in meine Loge gesetzt, dieses Mal in unseren äußerst berührenden Familienfilm mit Überlänge. Ich sollte mir unbedingt ein Schild machen „Bitte nicht stören“, damit ich beim nächsten Film wirklich nicht unterbrochen werde. Denn DAS war spannender als jeder Krimi, brauchte ein paar Taschentücher und meine volle Aufmerksamkeit: so viele Namen, so viele Orte.

Hier fand ich Antworten. 

Heute kann ich nachvollziehen, was seine "verlorene Heimat" war, wie Namen ohne Gesichter im Familiengerüst in Verbindung stehen, wie es nach dem 2. Weltkrieg für unsere Familie weiterging und - dass ich das Land-Gen wohl von ihm habe :-)

Am liebsten immer Land. Mit piekigen Erinnerungen an Stroh-Hürden-Lauf.

Erinnerungskatapult

Immer, wenn ich etwas finde, an das ich eine eigene Erinnerung habe, katapultiert es mich in 45 Millisekunden zurück. Vielleicht kennst Du das auch. Ein kleiner Anlass - plötzlich ist alles wieder da.

Die Erinnerungen an unsere Eltern sind noch frisch, die an unseren Opa durch die Zeitreisen wieder aufgefrischt:

Er pustete die tollsten Zigarrenkringel in die Luft, machte die beste Kartoffelsuppe der Welt, baute die dicksten Radieschen an, röstete das Brot auf einem Gitter direkt auf der Herdplatte, brühte seinen Filterkaffee per Hand auf und fuhr im ersten und im Rückwärtsgang mit schleifender Kupplung und Getöse Vollgas 🙈…

Die Artikel und seine Briefe an mich habe ich inzwischen mitgenommen.

Den duftenden Scheffel, der in den letzten 30 Jahren neben der Tageszeitung Bekleidungskataloge, die Fernsehzeitschrift und Reisemagazine unserer Eltern beherbergte, auch. Sein Inhalt heute: Klaviernoten (ein Dachbodenfund) und Zeitschriften über Landleben, Garten, Jagd und Hund. Eine Verbindung bleibt. Schön, oder? 

Unser Scheffel - ein Generationending.

Ich habe da mal ´ne Frage:

Wie lange wird es wohl noch geschichts- und geschichtenträchtige Dachboden- und Kellerfunde für nachfolgende Generationen geben? 

Unser Sohn hat seine ersten und letzten Briefe und Postkarten geschrieben, als er in der Grundschule war. Inzwischen hat er Schuhgröße 45 und fängt dieses Jahr an zu studieren. Kurze Notizen landen in Apps, längere direkt auf der Festplatte eines Apfelprodukts. Das klassische Notizbuch hat bei ihm ausgedient. Seine Welt ist vorrangig digital. 

Wir sind Teil einer Ahnenreihe. Unsere Kinder sind Teil der Ahnenreihe. Und ihre Kinder und Kindeskinder werden Teile dieser Ahnenreihe sein. Wir haben viel Antworten-gebendes Papier unserer Großeltern und Eltern auf dem Dachboden gefunden. Auch von mir gibt es noch Briefe in einem kleinen Bastköfferchen. Aber wie lange wird das noch so sein? Denn WhatsApp und Co. passen in keinen Schuhkarton … 

Dass altes Leben mit dem aktuellen Leben verbunden ist wie die Blüten eines knorrigen Apfelbaums mit seiner tiefsten Wurzel, spüre ich deutlich und glaube das fest. Es fasziniert mich heute zu erfahren, was war, weil ich dadurch Vieles besser verstehen kann. Worum es dabei jedoch nicht geht ist, sich bei den Reisen in der Vergangenheit eiserne Schuhe anzuziehen oder alte Hüte aufzusetzen und im Früher festzuhängen. Wobei ich gestehen muss, dass es durchaus schicke Hüte gab ;-)

Es geht um die Verbindung.

Von Früher zu wissen erklärt ein Stück weit mein Dasein JETZT, bestätigt mein Identitätsgefühl und hat damit Einfluss auf meine Zukunft, die mich (uns) wieder zurück auf´s Land führen wird! Samt Scheffel.  

Alte Wurzeln, neue Blüten. Apfelbaum.

Familienpuzzle 

Seitdem mir diese Frage kam, fühle ich mich verantwortlich für unsere Geschichte und rege auch unseren Sohn an, immer wieder ein paar Dinge aufzuschreiben.

Nach und nach puzzele ich nun das Leben meiner Eltern, Großeltern und Urgroßeltern zusammen (die Familie meines Mannes wird folgen), finde Parallelen zwischen ihren Persönlichkeiten und meiner und stelle fest - das ein oder andere habe ich wohl wirklich im Blut.

Unglücklicherweise hatte ich früher kaum Interesse an diesen Themen. Das scheint kein Einzelfall zu sein. Denn immer wieder stelle ich fest, dass viele von uns über ihre Eltern, Groß- und Urgroßeltern nicht viel wissen, außer „was hat Opa beruflich gemacht“. Dabei geht es im Leben doch um viel mehr. Es geht um ALLES, was Leben ausmacht: Wer gehört(e) noch zur Familie? Wie hat Opa die Oma kennengelernt, wie haben sie gelebt?  Was hatte er für Träume? Woran hat er geglaubt? Für was hat er geschwärmt? Was waren seine Idole, seine Werte, das erste Pferd, der erste Hund? Was können wir von ihm lernen?

Leider kann ich meine Großeltern und Eltern nicht mehr befragen. Ich kenne meine beiden Omas nicht, weiß immerhin die Lieblingsfarben meiner Mutter (Pink und Lila) und dass sie für Petticoats und Pfennigabsatz schwärmte. Mein Vater hat Elvis rauf und runter gehört und mit Freude fotografiert (Ach …). Essen war ihm nicht wichtig, Werkzeug schon.

Kuchen mit Sahne lieben wir alle. Schokolade auch :-) Über den Zweig seiner Familie weiß ich leider viel zu wenig. Er hat nichts erzählt. Wir haben nicht gefragt. 

Gefühlte 0,001% des Werkzeugbestands meines Vaters ;-)

Erst jetzt, nach 5 Lebensjahrzehnten, habe ich Fragen und möchte die Antworten wissen. Das führt mich auf ihre Wege. Ich verfolge sie zurück und trage ihre Seiten des Lebens in einem Buch (oder mehr) zusammen, das ihre einzigartigen Geschichten erzählt, die auch zu meinem Leben, dem meiner Schwester und unserer Kinder gehören.

Das Buch wird ihnen und ihren Kindern eines Tages eine Chance geben, zu erfahren, wer und was (auch) zu ihrem Geflecht gehört. Es wird da sein, wenn sie sich als Blüten unseres Familienbaums erkennen und (vielleicht) Interesse an Stamm und Wurzeln entwickeln. Irgendwann. 

Vielleicht kommt „irgendwann“ nie. Aber ich behaupte, höchstwahrscheinlich doch. Und wenn IRGENDWANN dann da ist, werden sie das Buch aufschlagen, in der Loge Platz nehmen, Popcorn auspacken und wenn sich der samtrote Vorhang ihres Kopfkinos geöffnet hat, in IHRE Familiengeschichte(n) eintauchen, Antworten auf Fragen finden und besser verstehen können, woher sie kommen.

Was für eine schöne Vorstellung ...

Jetzt bin ich mittendrin

… in meiner einjährigen Ausbildung des Biographiezentrums, der Vereinigung deutschsprachiger Biografinnen und Biografen - zur Biografin. Denn das Leben zu erzählen ist ein Prozess. Ich bin eine Lebensgeschichten-Finderin, -Erzählerin und biografische Portraitistin, die WORTelt und BILDert. Diese Entwicklung prägt fortan meine eigene Lebensgeschichte und verwebt, was ich sowieso schon lange im Einzelnen tue: zuhören, beobachten, fotografieren, Zwischen-den-Zeilen-lesen, fragen, (auf)schreiben, skizzieren - ab sofort über die Tiere hinaus. Ob ich meine Leidenschaft für´s Kuchenbacken noch unterbringen kann? ;-) 

Ich bin gespannt, zu welchen Geschichten im Einzelnen und wohin mich mein Weg insgesamt führen wird. Fakt ist, es fühlt sich endlich richtig an

Der Theorieteil ist abgeschlossen. Inzwischen erarbeiten wir seit Juni unsere „Referenzprojekte“.

Über Männerjahre, Klatschmohn und Acryl 

Ich habe gleich zwei (oder drei) - eine Lebensgeschichte (Autobiografie) und ein biografisches Portrait, das sich mit einem einzigen Lebensthema beschäftigt. Ein Drittes ist für alle von uns, die ein Tier mit Fell, Stacheln oder Federn an der Seite haben, in den Startlöchern. 

Bei der Autobiografie geht es um 80 spannende Männerjahre, in denen die Überlebensstrategie „dickes Fell“ das Wunder vollbrachte, dass sich über die Jahrzehnte trotz allem (!) ein so fröhlicher Mensch entwickelt hat.

Um Klatschmohn, Kornblumen, Annemonen und Co. dreht es sich bei der Einzelthemageschichte. Ich portraitiere eine Berliner Künstlerin biografisch, die die schönsten Landblumenbilder malt, die ich je gesehen habe. Zartbunte Landliebe in Acryl.

Mein Workshop-Ergebnis bei der Berliner Künstlerin, gemalt an meinem Geburtstag 2023. Ein Geschenk an mich selbst.

An meiner eigenen Familiengeschichte puzzele ich parallel stetig weiter. Sie ist ein Marathon, noch 41 km bis zum Ziel.

Darüber hinaus habe ich so viele andere feine Ideen.

Ein Beispiel?

Bald geht´s los: Blumories!

Ich finde ja: Wir sollten uns auch jetzt (!) schon viel mehr schön erinnern! An Momente, in denen wir vor Freude wie Fohlen in die Luft gehüpft  sind, die uns mit Glück, Liebe, Geborgenheit erfüllt haben, die uns das Leben einfach geschenkt hat.

Alleine machen wir das aber nicht. Irgendwas ist ja immer. Daher schaffe ich einen Raum, in dem wir es gemeinsam tun. Dafür backen wir uns (wirklich) einen Kuchen, brühen (wirklich) ein Tässchen Kaffee auf (oder was auch immer Du gerne trinkst), packen unseren (virtuellen) Picknickkorb und machen kleine gedankliche Ausflüge auf unsere Lebenswiese.

Dort betrachten wir all unsere hübschen Lebensblumen und schreiben auf, was wir erinnern. Ein Blümchen = eine schöne, lustige, liebevolle Erinnerung.

Warum wir das unbedingt machen sollten?

Weil schöne Erinnerungen uns gut tun. Weil sie die blumigen Seiten unseres Lebens wieder mehr ans Licht bringen, die so oft aus unserer Wahrnehmung fallen. Weil Du so (endlich) beginnst, Deine Geschichten zu erzählen. Für Dich selbst. Und für all die Anderen, die sich dafür interessieren (werden - und das werden sie!). Und - weil es einfach Freude macht, sich gemeinsam schön zu erinnern. 

Blumories nenne ich diese kleinen Geschichten, aus BLUmen und MeMORIES.

Bald geht´s los. Online. Und wenn ich einen wirklich schönen Ort dafür gefunden habe, auch offline. Wenn Du mitmachen möchtest, schreib mir hier eine kurze unverbindliche Nachricht.

Oh ja - Blumories. Gemeinsam schön erinnern. ♥︎

Schönes erinnern bei Blumen & Kuchen.

Keine Erinnerung, kein biografisches Portrait, keine Lebensgeschichte ist wie ein(e) andere(s). Oder anders gesagt: Jede(s) ist einzigartig. Jede(s) ist echt. Jede(s) ist unverwechselbar. Und jede(s) hat das Potenzial, Brücken zwischen Generationen zu bauen, für Verständnis zu sorgen, Frieden zu stiften, Nebel aufzulösen und Antworten auf manchmal ungeahnte Fragen zu geben. Auch über sich selbst. 100 Leben. 100 Geschichten. Und mittendrin gaaaanz viele Blumories.

Ich möchte Menschen Mut machen,

… ihre Geschichte(n) zu erzählen. Weil jedes Leben eine Geschichte ist. Jedes!

Ich möchte ihnen helfen, ihre Geschichten so zu erzählen, dass es ihre bleiben. Sie über Generationen gerne gelesen und angeschaut werden, weil sie nicht nur schön sind, sondern auch schön erzählt und schön bebildert. 

Ich möchte, dass wir mehr (!) über unsere Familien wissen als über die Promis dieser Welt! Gebe ich im großen www “Biografien“ ein, wirft es massig Bücher über das Leben von Namen aus, die wir alle kennen: Helmut Schmidt, Jane Goodall, Maria Montessori usw. Große Namen, dicke Bücher. Wir lernen viel über sie. Wir wissen dann viel über sie, was ja grundsätzlich nicht verkehrt ist. Doch ich behaupte - wir wissen mehr über sie und ggfs. ihre Familien als über unsere eigene. Dabei haben wir mit denen persönlich gar nichts zu tun. Mit Oma Wilma und Uropa Karl hingegen schon.

Ich möchte, dass Lebensgeschichten über Generationen das familiäre Gedächtnis stützen. Damit Familien, ihre Nachkommen wie wir und unsere Kinder, Antworten auf Fragen zu ihren Wurzeln finden. Sie besser verstehen, woher sie kommen oder warum Oma Klara so ist, wie sie ist. 

Ich möchte sie finden und dabei unterstützen, dass sie weitergegeben werden - diese kostbaren, unerzählten Familienschätze, die kleinen und großen Geschichten, die hinter den Türen so vieler Höfe, Häuser und Wohnungen verborgen sind. 

Und ich möchte, dass wir alle überhaupt wieder mehr erzählen! Über das Leben, wie´s war und ist. Dass wir erzählen, was bleibt!

Was ist Deine Geschichte? ♥︎

 

PS: Ich bastel mir jetzt das Schild „Bitte nicht stören“, horte Popcorn und Cola light ... besser, ich bin vorbereitet :-)

Danke von Herzen für Deine Zeit für diese 3.024 Wörter.

ENDE :-)
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