28.02.2021
PersönlichesFotografie

Warum wir Fotos von unseren Tieren machen sollten

Jedes Mal, wenn ich auf unserem elterlichen Hof bin, bin ich auf Zeitreise. Die letzte war herzallerliebst und zeigte zwei Herzpunkte:

♥︎ Fotos sind mehr als nur Bilder auf Papier. Und

♥︎ Fotos überleben. 40 Jahre unisolierten Dachboden bei gefühlten 50 Grad im Sommer und minus weiß-nicht-mehr-wieviel Grad im Winter, die zumindest die Gleitschuhe auf Schnee rutschen ließen. Ob unsere Smartphonebilder das auch schaffen werden? 

"Das war Deine."

Meine Schwester drückte mir eine Zigarrenkiste in die Hand.

Wir waren wieder oben. Auf dem Dachboden unseres Elterhauses und haben geräumt. Wir reisten erneut in die 40er, 50er, 60er, 70er und 80er Jahre.

Ich habe sie natürlich sofort wiedererkannt - meine Bilderkiste von anno tuck  - mit vergilbten Pferdepostkarten, Hundepostkarten, Katzenpostkarten.

ZACK bin ich für einige Minuten rund 40 Jahre zurück gereist, habe mir jede einzelne angesehen. Und eine Postkarte rausgezogen, die ich von einem Mädchenferientraum auf dem Ponyhof an meine Eltern geschrieben hatte, als die Postleitzahlen in NRW noch vierstellig waren.

Postkarte: Ponyhof Georgenbruch Everswinkel (Münsterland)
Deutsche Bundespost und 50 Pfennig-Marken. Wer kennt sie noch?

Von allen anderen habe ich mich dann für immer und ewig verabschiedet. Endstation Papiertonne.

Weil mir die einzelnen Bilder heute nichts bedeuten. Es waren einfach nur noch Bilder. Von IRGENDWELCHEN Tieren.

Ein paar Stunden später - Senta & Lidog in allen Sinnen

Auf dem Tisch im Esszimmer lag allerhand (un)sortiertes Papier - und ganz vorne vier Bilder.

Zwei Polaroids. Und zwei Fotoabzüge von 1985. Von unseren Hunden: Senta und Lidog. 

Meine Freude war laut. Schätzungsweise 90 Dezibel. Und warm wurde mir auch. Ums Herz. 

Ich erinnerte mich sofort, wie sie rochen, bei Sonne und bei Regen (... Sonnenduft eindeutig bevorzugt ;-). Wie fest sich ihr Fell anfühlte. Wie sie sich freuten, wenn wir mal weg und "plötzlich" wieder da waren. Wie sie ein Pfund Butter aus der Küche klauten und dann aber so richtig "flott" wurden ...  Ihre Hassliebe zu unseren Katzen, die so manche Macke an der Nase brachte. Wie gern sie doch im Winter im Wohnzimmer lagen, obwohl es eigenlich Draußen-Hunde waren .... Sie waren wieder da. In all meinen Sinnen. 

Senta war eine ganz arg liebe Schäferhunddame, vielleicht auch ein Mix - und eine treue Seele.

Senta und Lidog - unsere Schäferhund-Mixe 1985. Wahnsinn, dass die Bilder zig Jahre unisolierten Dachboden so gut überstanden haben.

Lidog ein Findelhund mit 495 PS.

Sie kauerte eines Morgens in den Sommerferien der 80er Jahre unter unserer Gartenbank vor dem Haus. Sie war vielleicht 5 Monate alt. Und AUSGESETZT.

Ferien mit Hund fallen halt anders aus als mit. Also ... Auto auf, Hund rein, ab ins Feld, Hund raus, Auto zu, Vollgas ... Ich hab gerade wieder einen Rochus, wenn ich daran denke. Wie oft kommt es jeden Sommer - jede Ferien - vor? Grrrr... Ich schweife ab.

Sie schien zum Glück nicht lange unterwegs gewesen zu sein, war in einer sehr guten Verfassung. Der/die Besitzer jedoch blieben abgetaucht. Trotz Landfunk, der sonst immer gut funktionierte. Sie blieb.

Meine Schwester hatte die Polaroids mitgenommen. Ich die anderen.

Letztes Wochende war ich wieder in NRW und sie hat sie mir noch mal mitgebracht. Zum Abfotografieren. Für mich!

Weil mir die einzelnen Bilder heute VIEL bedeuten.

Weil es Bilder von UNSEREN Tieren sind.

Zack. Innerhalb von M I L L I S E K U N D E N waren sie beide wieder "da". Nach 36 Jahren.

Das können Fotos! Auf Papier.

... und wir haben noch mehr Fotos gefunden. Lidog, Senta und Pony Ilka. Und behalten sie alle.

PS: Mit diesem kleinen Trick gelingen Dir direkt schönere Bilder. Und lass Dir ab und zu mal Dein Lieblingsbild drucken. Für Dich. 

28. Februar 2021

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